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LORETTA
SOFT ROCK
Soft Rock: Wir denken an die 1970er Jahre. Soft Rock: Wir hören Fleetwood
Mac, ELO, Wings, 10cc. Soft Rock: Wir sehen befremdliche Frisuren und
ebensolche Kleidungsstücke, in denen extrem gut gelaunte Menschen
stecken. Soft Rock: Lange verpönt, längst rehabilitiert, nach wie vor
verführerisch wie ein frisch gemachtes Bett aus Zuckerwatte. Soft Rock:
Das neue Album von Loretta.
Keine Missverständnisse: Der Titel bedeutet weder bescheidwisserische
Ironie noch modische Anbiederung. Schließlich sind oben genannte Künstler
erklärte Idole der Band. Und schließlich beackert man dieses Feld bereits
seit einem guten Jahrzehnt. Nur recht und billig also, dieses schöne Genre
vom Popfeuilleton zurückzufordern. Und es mit Songs zu bereichern, die
McCartney & Co. irgendwie vergessen haben, selbst zu schreiben.
Vom Aufbruch-Pop von “God’s Happy Man“ bis zum Endzeit-Folk von “The
Harbour“, von der Roxy-Music-Verbeugung “Crash“ zur Springsteen-
Fantasie “Driving Into The Night“: Stimmig unterteilt in eine beschwingtere
und eine entspanntere Hälfte – hart und weich, maskulin und feminin, Rock
und Soft –, bestätigt das Album eine alte Wahrheit: Die neue Loretta ist die
beste Loretta. Willkommen im Soft-Rock-Himmel.
"Schön, dass es solche Bands noch gibt. Kein Image, keine Show, nur traumhafte Songs."
(ROLLING STONE 4/2015) |